Tierischer Überfall
Tierischer Überfall
von Bergit Schwilp
In diesem Sommerurlaub hatte es uns auf unserer „KOALa“ nach Schweden verschlagen - zweiter Stopp war das heimelige Ystad. In der Nacht wachte ich auf. Mein Mann Axel kniete neben mir in der Koje, hatte das Oberlicht geöffnet und rief immer: „Weg - weg!“ Für mich stand im Halbschlaf sofort fest, dass er einen wilden Traum gehabt haben muss und nun am Schlafwandeln war. Ich habe ihn dann am Bein berührt und vorsichtig gefragt, was mit ihm sei. Ich hatte ihn jedoch kaum angetickt, da begann auch schon das Chaos. Er zuckte zusammen und schrie laut auf - das Luk fiel zu. Vor Schreck habe ich zurück gekreischt. Er schaute in meine erschrockenen Augen und ich in seine. Nach ein paar Schrecksekunden - mittlerweile war ich hellwach - kugelten wir uns prustend in der Koje.
Aber es wurde noch lustiger. Axel hatte versucht, einen nächtlichen Besucher, der fröhlich auf unserem Vorschiff herumtollte, zu verscheuchen. Er hatte hierfür gerade das Oberlicht geöffnet und sein „Weg, weg“ gerufen, als ich von unten sein Bein berührte. Er dachte, der kleine tierische Besucher wäre vor Schreck statt zu flüchten durchs Luk gefallen und würde nun an seinem Bein hängen. Was für eine Aufregung. Danach war es um mich geschehen. Ein Lachanfall nach dem anderen ließ mich nicht mehr in den Schlaf kommen.
Am folgenden Morgen erfuhren wir vom Hafenmeister, dass eine große Frettchenfamilie im Hafen wohnt, die dann schon mal des nachts auf den Schiffen nach Essbarem Ausschau hält.