Taube on tour

von Frauke Knickrehm

Bei fast platter See mit wenig Wind von vorne zwischen Fünen und Als treibend bekamen wir einen überraschenden Gast an Bord. Eine Taube kam aus Richtung Fünen und landete auf dem Heckkorb.

Wir gingen davon aus, dass sie erschöpft ist und stellten ihr Wasser und Haferflocken hin. Nachdem sie eine Weile das Geschehen vom Heckkorb aus beobachtet hatte, hüpfte sie auf die Pinne und unterstützte den Autopiloten beim Steuern.

Offenbar wurde ihr das irgendwann zu wackelig und wir schienen ihr nicht gefährlich zu sein, so dass sie ins Cockpit hüpfte. Das angebotene Wasser nahm sie gerne an, Haferflocken interessierten sie nicht – interessanter fand sie unser Essen. Besonders, wenn wir mit Tüten knisterten, kam sie freudig näher gehüpft.

Außerdem wollte sie sich gerne das Innere des Bootes anschauen. Wenn einer von uns nach unten ging, kam sie jedes Mal schnell in Richtung Niedergang gehüpft. Ganz optimale Taubengastgeber sind wir vermutlich nicht, unser Essen haben wir lieber alleine gegessen und den Niedergang haben wir gemeinerweise verschlossen.

Für eine ganze Zeit machte sie es sich in einer Ecke gemütlich. Dort saß sie mit aufgeplusterten Federn und halb geschlossen Augen und ließ sich weder davon beirren, wenn direkt neben ihr der Backskistendeckel geöffnet wurde, noch, dass der Wind zunahm und wir schneller wurden und auch ein wenig Lage schoben.

Sehr zur Freude des Skippers produzierte sie in der Zeit auch einige Hinterlassenschaften…

Nach dreieinhalb Stunden verließ sei uns während einer ruckeligen Wende Richtung Als. Wir vermuten, dass es eine Brieftaube war, die einen Auftrag hatte, aber keine Lust, die ganze Strecke von Fünen nach Als zu fliegen 😊.

 

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